Chancen
Jahresbericht 2024
Vorwort
Andrea Brandner
Vorstandspräsidentin
Es ist mir eine große Freude, Ihnen den diesjährigen Jahresbericht von anderskompetent zu präsentieren. Im Mittelpunkt des Berichtes steht das Thema “Chancen”. Es spiegelt unsere Überzeugung wider, dass jeder Mensch das Potenzial hat, seine Fähigkeiten zu entfalten und neue Wege zu beschreiten.
Unsere Arbeit bei anderskompetent basiert auf dem festen Glauben an die Fähigkeiten und Talente jeder und jedes Einzelnen. Wir schaffen die Räume, in denen Menschen ihre Stärken entdecken und weiterentwickeln können. Dabei setzen wir auf maßgeschneiderte Unterstützung, um den unterschiedlichen Bedürfnissen unserer KlientInnen gerecht zu werden.
Ich möchte mich bei allen Mitarbeitenden, Partnern und Unterstützern von anderskompetent herzlich bedanken. Ihr Einsatz und Ihre Leidenschaft sind der Motor unseres Erfolgs. Arbeiten wir auch weiterhin gemeinsam daran, Chancen zu schaffen und Menschen auf ihrem Weg zu begleiten. Für eine Zukunft mit Perspektive.
Vorwort
Wolfgang Katsch
Geschäftsführer
Gemeinsam mit unseren MitarbeiterInnen arbeite ich heute in der Küche unseres Bauchladens mit. Wir bereiten asiatische Frühlingsrollen vor. Jede davon ist handgemacht. Jede ist ein bisschen anders. Beim Kochen spreche ich mit unserer Mitarbeiterin Angelika. Sie erzählt mir von den Lieblingsgerichten ihrer Familie und von ihrem Jobwunsch. Jetzt am Vormittag herrscht noch eine gewisse Ruhe vor dem Sturm. Bald darauf geht es rund: es ist Mittag und die ersten Gäste strömen in den Bauchladen. Die MitarbeiterInnen an der Kasse arbeiten schnell, die Bons der Essensbestellungen flattern in die Küche. Trotz der Hektik schaffen wir es, Sonderwünsche zu erfüllen und jeden Teller kreativ anzurichten. Es beeindruckt mich, wie souverän und gelassen das Team ist.
Oft ist es schwierig, nach Hindernissen wie längerer Krankheit, Arbeitslosigkeit oder ein höheres Alter wieder Arbeit zu finden. Arbeitslose Frauen wie Angelika können sich bei uns unter anderem in unserem Bistro wieder auf ihren erfolgreichen (Wieder-)Einstieg ins Berufsleben vorbereiten. Wir unterstützen sie dabei und suchen gemeinsam mit ihnen nach passenden Lösungen.
Wir wissen: Der Schritt zurück ins Arbeitsleben ist möglich. Die Zahlen geben uns recht. 40 % der Frauen starten nach ihrer Zeit bei uns in ein nachhaltiges Dienstverhältnis bei anderen Unternehmen. Auch für 2024 haben wir dieses Ziel wieder erreicht.
Es liegt an Angelika, ihre Chancen bei uns zu ergreifen – trotz ihrer persönlichen Hindernisse. Jeder einzelne Arbeitstag ist eine Chance. Ein paar Monate später erfahre ich: Angelika hat es geschafft. Sie arbeitet nun in der Schulkantine der Handelsakademie.
Angelikas Geschichte ist eine von vielen Erfolgsgeschichten, die wir begleiten dürfen.
Wolfgang Katsch schwang gemeinsam mit dem Team des Bauchladens den Kochlöffel.
Wir ermöglichen Menschen eine Zukunft mit Perspektive. Das ist unsere Mission. Wir halten die Augen neugierig offen und entdecken auf dem Weg mal kleinere und mal größere Chancen, um etwas Positives zu bewirken.
Chancen sehen und nur darüber zu reden wäre jedoch zu wenig. Chancen wollen ergriffen werden. 2024 konnten wir vieles tatkräftig umsetzen. Darunter:
Ich bedanke mich herzlich bei allen KlientInnen, unserem Team und den Kooperationspartnern dafür, dass sie:
Genau das gibt Menschen wie Angelika und ihren Familien eine neue Chance für ein gutes Leben – eine Zukunft mit Perspektive.
oberrainanderskompetent
Das Jahr 2024 war für uns ein Jahr mit vielen Chancen, Möglichkeiten, Gelegenheiten und Perspektiven. Ein kleiner Auszug aus unserem Jahr:
Nach ca. einjähriger Um- und Ausbautätigkeit am Standort in Salzburg Aigen haben wir das Café „Aigensinn“ eröffnet. Getreu unserem Motto „Zukunft mit Perspektive“ bilden wir im Café junge Menschen mit Lernschwierigkeiten in der Gastronomie aus und bieten ihnen ein Sprungbrett in das erfolgreiche Erwerbsleben.
Anna ist die erste Auszubildende im Café Aigensinn.
Zwischen Jänner und Oktober 2024 haben 26 junge Erwachsene ihre Ausbildung abgeschlossen. 18 von ihnen konnten sofort in ein reguläres Dienstverhältnis eintreten. Mit fast 70% ein großartiger Vermittlungserfolg, der seines gleichen sucht!
Ganz besonders freuen wir uns über Veronika Erfolgsgeschichte: Die engagierte junge Frau absolvierte ihre Ausbildung mit viel Einsatz in der Teilqualifizierung zur Gärtnerin am Campus in Unken. Während ihrer Ausbildungszeit konnte sie zwei gelungene Praktika bei der Gemeinde in ihrem Heimatort St. Gilgen machen. Veronika beeindruckte mit ihrem freundlichen Wesen, ihrem Bemühen alle Aufträge bestmöglich umzusetzen und mit ihrer großen Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft. Das Team der Gemeinde hat sie in ihr Herz geschlossen und so kam es nach Ende der Ausbildung zum „perfekten Match“ zwischen Heimatgemeinde und Veronika!
Veronica erhielt einen Arbeitsplatz in der Gemeinde Fuschl.
Eine gelungene Veranstaltung: Die Lehrlingsparty der SPAR
Seit mittlerweile 20 Jahren pflegen wir eine äußerst erfolgreiche Kooperation mit der Firma SPAR. Viele junge Menschen absolvieren ihre Ausbildung „wirtschaftsintegrativ“. Das heißt, sie arbeiten und lernen tagtäglich in einem Markt im Bundesland Salzburg. Fachkundige MitarbeiterInnen von SPAR und unsere pädagogisch versierten AusbilderInnen begleiten, schulen und unterstützen die jungen Menschen in ihrer Ausbildung.
Diese zukunftsweisende Kooperation ermöglicht dem Großteil der jungen AbsolventInnen, nach ihrer Ausbildung gefragte MitarbeiterInnen von SPAR zu sein. Mit ihrem Wissen und ihrem Einsatz tragen sie zum Erfolg des Unternehmens bei. Alljährlich werden bei der feierlichen Lehrlingsparty in Kufstein die AbsolventInnen geehrt und in ihr weiteres Berufsleben entlassen!
Mirno More ist das größte Segelprojekt für sozial benachteiligte junge Menschen weltweit. Es ist ein „Glücksfall“, dass im Jahr 2024 wieder sechs unserer Auszubildenden gemeinsam mit zwei WohnbetreuerInnen teilnehmen konnten. Im Rahmen eines einzigartigen Abenteuers in der Natur der dalmatinischen Inselwelt vermittelt Mirno More jungen Menschen Teamfähigkeit, soziale Kompetenz und friedliche Konfliktlösungswege.
Unseren Auszubildenden genossen die Zeit am Segelschiff.
rwsanderskompetent
Es ist ein gutes Gefühl, Menschen mit Lernschwierigkeiten neue Chancen für ihren Einstieg ins Berufsleben zu geben. Unser Angebot bildet die Basis zur Gestaltung eines selbstbestimmten Lebens und ist gleichzeitig ein großer Beitrag zur Chancengleichheit.
Im März konnten unsere Mitarbeitenden in Invaliditätspension nach zwei Jahren im Übergangsdomizil wieder an ihren alten Standort in Aigen zurückkehren. Durch den Um- und Neubau des Standortes ist jetzt Platz für Aktivitäten, die aus Platzgründen eingeschränkt werden mussten, zum Beispiel für Malaktivitäten im neu eingerichteten Mal-Raum. Das Malerlebnis in Anlehnung an das Konzept von Arno Stern wird nicht nur von unseren beeinträchtigten Mitarbeitenden mit Begeisterung angenommen
Malen entspannt, fördert die Kreativität und stärkt das Selbstbewusstsein.
Der Standort in Gnigl ist ebenfalls umgezogen. Durch das vergrößerte Flächenangebot unseres neuen Standortes – insbesondere durch die große Lagerfläche und zwei Reinräume – ist es uns gelungen, neue Aufträge zu gewinnen und das Arbeitsangebot für unsere Mitarbeitenden sinnvoll zu erweitern.
Drei gute Beispiele dafür sind:
Ein zusätzliches Auswahlkriterium vieler Kunden bei ihrer Entscheidung: Unsere neue Biozertifizierung sowie das ISO 9001:2015-Erneuerungsaudit.
Aufträge aus der Wirtschaft, von Behörden und anderen Organisationen helfen uns, vielfältige Arbeitsinhalte für unsere Mitarbeitenden anzubieten. Im nächsten Jahr möchten wir unser Platzangebot weiter nutzen. Wir können zehn zusätzlichen Mitarbeitenden mit Beeinträchtigung einen Platz für das Arbeitstraining anbieten. Gleichzeitig möchten wir durch die Aufträge unserer Kunden einen wirtschaftlichen Beitrag leisten.
Unsere beeinträchtigten Mitarbeitenden erhalten die Chance, unterschiedliche Tätigkeiten auszuprobieren. Dabei gehen wir individuell auf ihre persönlichen Stärken und Fertigkeiten ein.
Folgende Beispiele zeigen ihre Möglichkeiten:
Unterschiedliche Tätigkeitsbereiche schaffen eine Vielzahl an Chancen für unsere Mitarbeitenden.
Auf die positive Resonanz und Zufriedenheit unserer Kunden sind wir besonders stolz. Ihr Feedback gibt allen einen großen Motivationsschub. Stellvertretend dafür steht die Aussage von Erwin Stummvoll, W&H-Standortleitung, Schwerpunkt Personal und Beschaffung:
„Wir arbeiten schon seit vielen Jahren mit rwsanderskompetent zusammen. Das hat zwei Gründe: Einerseits fördern wir damit eine soziale Organisation und die Integration von Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen in den Arbeitsmarkt und andererseits ist rws für uns ein kompetenter Partner, bei dem wir uns auf die Qualität der Komponenten verlassen können. Eine super Sache!“
Maria hat eine Chance ergriffen: Im November hat sie ein Praktikum im Seniorenzentrum gemacht.
Anna, Mitarbeiterin bei der Vermittlung von Praktika und festen Arbeitsplätzen, berichtet von Marias Weg zu neuen Perspektiven:
“Maria hat seit 2012 einen festen Arbeitsplatz bei uns. Sie hätte sich eigentlich „zurücklehnen können“, aber sie wollte mehr. Maria kam zu mir und äußerte den Wunsch, ein Praktikum in einem Seniorenheim zu machen. Sie erzählte mir begeistert davon, dass sie viel dabei gelernt hat, als sie ihre Oma in ihrer letzten Lebenszeit begleitet hat. Sie hat sie bei der Pflege, beim Essen, und beim Einkaufen unterstützt, sie beim Spazierengehen begleitet und ihr einfach zugehört, wenn sie reden wollte. Das Gleiche möchte Maria auch gerne für andere ältere Menschen tun. Ihr großer Wunsch gab Maria den Mut, sich für ein Praktikum zu bewerben. Gemeinsam suchten wir etwas in der Nähe ihres Zuhauses und wurden fündig: Ein Seniorenzentrum in Schwarzach. Beim Vorstellungsgespräch mit dem Betriebsleiter und der Pflegechefin waren die beiden beeindruckt von Marias Engagement und ihrem authentischen Interesse an der Arbeit mit älteren Menschen. Maria erhielt ihre Chance und durfte im November ein Praktikum im Seniorenzentrum absolvieren.”
Maria ist ein großartiges Vorbild dafür, wie Chancen entstehen können. Sie begegnen uns nicht zufällig. Wir können Chancen durch unseren eigenen Mut und unsere Bereitschaft, Neues zu lernen, suchen, verfolgen und schaffen.
Gemeinsame Unternehmungen bieten die Chance sich besser kennen zu lernen und sich auszutauschen. Dabei kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Gemeinsam mit allen Mitarbeitenden und Schlüsselkräften haben wir am 29. August die Kaiserstadt Bad Ischl besucht. Unsere Arbeitstrainerin Birgit hat ihr Organisationstalent bewiesen und unterschiedliche Touren ausgearbeitet. Es war ein schöner Tag bei herrlichem Kaiserwetter, an dessen Ende wir noch gemeinsam in St. Wolfgang eingekehrt sind.
Tolles Wetter und gute Laune beim gemeinsamen Ausflug nach Bad Ischl und St. Wolfgang.
frauenanderskompetent
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, arbeitslose Frauen bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt zu unterstützen und sie damit in ein selbstbestimmtes Leben zu begleiten. Dies bedeutet vor allem, sie dabei zu unterstützen, ihre Chancen inmitten zahlreicher Herausforderungen zu erkennen und zu ergreifen.
In der Umgangssprache wird eine Chance als eine günstige Gelegenheit beschrieben, die Aussicht auf Erfolg oder Glück bietet. Doch wer bestimmt, was Glück oder Erfolg ist? Und weiter noch: Wer legt fest, was eine Chance ist und was nicht? Und muss des einen Chance auch die des anderen sein? Spannende Fragen aus denen auch wir in diesem Jahr wieder viel lernen durften.
In Wahrheit zeigt sich kaum eine Chance von Anfang an klar als solche. Meistens begegnen uns Chancen eher in Form einer Herausforderung, die uns einlädt, mutig aus unserer Komfortzone herauszutreten. Verständlich, dass sie nicht immer jubelnd empfangen werden – aber der Weg lohnt sich allemal.
Für die Frauen, die zu uns kommen, bedeutet das:
und am Ende eine neue Arbeitsstelle zu finden. Gerade für Frauen ein bedeutender Schritt, um finanziell und sozial unabhängiger zu werden.
Viele Geschichten unserer Mitarbeiterinnen erzählen davon, wie Chancen erkannt, wahrgenommen und genutzt – und so zu Wendepunkten in ihrem Leben wurden. Jede Chance birgt auch ein Risiko, und das wissen wir nur zu gut. Doch Rückschläge sind oft der erste Schritt zu echtem Wachstum. Gerade durch Herausforderungen, die anfangs unmöglich erscheinen, entstehen die größten Fortschritte.
Zwei der vielen Geschichten, die uns in diesem Jahr besonders berührt haben, möchten wir hier teilen:
Frau T., eine gelernte Kunststoffformgeberin, hatte es aufgrund psychischer Belastungen schwer, am ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Wir lernten sie als zurückgezogene und instabile, aber an guten Tagen unglaublich humorvolle und höchst kreative, engagierte Mitarbeiterin kennen. In unserer FunkelNagel-Upcycling-Werkstatt konnte sie sich stabilisieren und an ihrer Selbstsicherheit arbeiten. Durch die Unterstützung durch Fachbetreuung, Sozialarbeit, Jobcoaches und das Team gewann sie wieder Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Irgendwann überwogen die guten Tage die schlechten. Frau T. hat die Chancen an sich zu arbeiten ergriffen und fand darüber hinaus tatsächlich ihren Traumjob. Aber nicht nur das: Ihr neuer Arbeitgeber war so von ihr überzeugt, dass die Arbeitszeiten und Bedingungen speziell an Frau T.s Bedürfnisse angepasst wurden. Wenn das nicht eine großartige Chance ist!
Frau R. kam ebenfalls mit wenig Selbstvertrauen zu uns. Wie so viele Frauen. Ihre gesundheitlichen und finanziellen Themen, sowie eine unglückliche Wohnsituation erschwerten einen positiven Blick in die Zukunft. Gemeinsam mit der Sozialarbeiterin arbeitete sie an ihren Herausforderungen, während sie zur Stabilisierung in unserer Werkstatt tätig war. Mit zunehmendem Erfolg wechselte sie ins DigitalisierungsCenter, wo sie erkannte, dass sie gerne eine Lehre als Bürokauffrau machen würde. Wir erweiterten ihre Tätigkeiten immer mehr, um ihr zusätzliche Übungsfelder zu geben. Jetzt ist sie gewappnet, die nächste Chance zu ergreifen, sobald sich diese bietet (woran wir aktiv arbeiten): einen entsprechenden Lehrbetrieb zu finden, der ihr diesen Traum ermöglicht.
Durch die Arbeit und Begleitung in unseren Betrieben erleben unsere Mitarbeiterinnen, was es bedeutet, eigenständig für sich zu sorgen und ihre Zukunft in wieder mutig die eigenen Hände zu nehmen.
Unsere unterstützenden Ressourcen umfassen:
Bei uns finden Frauen nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern auch Gemeinschaft und Rückhalt. Die Arbeit des gesamten Teams aus Fachbetreuer_innen, Sozialarbeiter_innen und Jobcoaches schafft den notwendigen individuellen Rahmen, in dem die Mitarbeiterinnen neues Vertrauen in ihre Fähigkeiten entwickeln, ihre Chancen erkennen und den Mut finden, diese aktiv zu ergreifen.
Chancen lauern oft dort, wo man sie am wenigsten erwartet. Gemeinsam schaffen wir den Raum, sie zu erkennen und mutig zu ergreifen.
wohnenanderskompetent
Chancen sind wie Türen. Sie öffnen sich, wenn wir bereit sind, neue Wege zu gehen und Veränderungen zuzulassen. Wir schaffen die Perspektiven, die unseren Bewohner:innen helfen, zu wachsen, sich weiterzuentwickeln und ihr Potenzial zu entfalten.
Jeder Mensch hat das Recht, eigene Entscheidungen zu treffen und das Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Selbstbestimmung fördert das Gefühl von Würde und Respekt. Wenn Menschen ihre eigenen Fähigkeiten entdecken und weiterentwickeln können, führt das zu mehr Selbstvertrauen und einer besseren Lebensqualität. Unser Angebot trägt dazu bei, dass Menschen mit Beeinträchtigung ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen können.
Im Pinzgau betreuen wir mittlerweile 30 Personen und bieten ihnen ein Zuhause. 2024 haben wir unser Angebot erweitert: Wir betreuen seit April weitere 10 Personen in der Landeshauptstadt am Standort Salzburg-Aigen.
Mit sechs modernen Ein-Zimmer-Wohnungen und einer Wohngemeinschaft für vier Personen haben wir nicht nur neue Wohnmöglichkeiten geschaffen, sondern auch einen Ort für Gemeinschaft und persönliche Weiterentwicklung. In den ersten Monaten hatten unsere neuen BewohnerInnen die Gelegenheit, ihre Wohnungen nach eigenen Wünschen und Vorstellungen einzurichten und sich in der neuen Umgebung einzuleben. Wir unterstützten sie dabei, sich in die neue Umgebung zu integrieren. Viele Freizeitangebote, flexible Betreuungszeiten und die Teilnahme an Gemeinschaftsprojekten halfen ihnen dabei, sich schnell wohlzufühlen und ihre Selbstständigkeit weiter zu stärken.
Neben der Zeit der Eingewöhnung ist die Zusammenarbeit mit den Familien unserer BewohnerInnen ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Immer wieder erhalten wir die Rückmeldung, wie wertvoll unsere Unterstützung auch für die Familienangehörigen ist. Dadurch können sie sich auf die Weiterentwicklung ihrer Angehörigen konzentrieren, ohne sich um die tägliche Betreuung sorgen zu müssen.
Wir hatten die Gelegenheit, Annikas Mutter Judith zu interviewen. Annika ist 30 Jahre alt. Sie lebt seit 2017 im mobil begleiteten Wohnen. Seit 2,5 Jahren ist sie mit Alexander verheiratet. Die beiden leben in Saalfelden. Annika arbeitet im Seniorenhaus Farmach.
Liebe Judith, du lebst mit deiner Familie in Deutschland. Annika hat 2017 ihre Teilqualifizierung bei oberrainanderskompetent abgeschlossen und wollte nach ihrem Abschluss in Österreich bleiben. Was hast du dir von wohnenanderskompetent erhofft?
Judith: Ich hatte die Hoffnung, dass Annika gut betreut wird. Aus der Ferne kann ich nicht die Unterstützung bieten, die sie braucht. Meine Erwartungen wurden jedoch übertroffen.
In welchen Bereichen hast du Fortschritte bei Annika bemerkt?
Judith: Vor allem in ihrer Sicherheit und Selbstständigkeit. Bei jedem Besuch sehe ich, wie sie neue Fähigkeiten erlernt hat. Ich kann die Zeit, die ich mit ihr verbringe, ganz entspannt genießen, weil die notwendigen Aufgaben und Unterstützung schon erledigt sind.
Was waren für dich die größten Veränderungen durch die Betreuung?
Judith: Annika wird zunehmend erwachsener. Sie hat gelernt, Rücksicht auf andere zu nehmen und sagt nun von sich aus „Bitte“ und „Danke“. Dies konnte sie vorher nicht.
Gab es Herausforderungen und wie wurden diese bewältigt?
Judith: Ja, zum Beispiel die Hochzeit von Annika im Jahr 2022. Ich konnte diese aus der Ferne nicht selbst planen. Dank der Unterstützung durch euch war alles gut organisiert. Auch meine schwere Krankheit war eine Belastung. Annika wurde behutsam informiert und begleitet, während ich mich erholen konnte. Außerdem sind Annika und ihr Mann umgezogen, ohne eure Hilfe wäre das kaum möglich gewesen.
Welche Chancen siehst du für Annikas Zukunft?
Judith: Annika hat beste Chancen, ein selbstständiges Leben zu führen – mit der nötigen Unterstützung. Sie entwickelt sich ständig weiter, und ihre Bedürfnisse werden individuell berücksichtigt.
Was würdest du Eltern raten, die vor einer ähnlichen Entscheidung stehen?
Judith: Es war eine der besten Entscheidungen, die wir treffen konnten. Ich kann es nur jedem empfehlen – sowohl für das Wohl des Kindes als auch für die Eltern selbst.
Vielen Dank, Judith, für das ehrliche Gespräch und die positiven Rückmeldungen.
Judith: Ich möchte mich bei euch bedanken, für alles, was ihr für uns tut.
Indem wir Chancen schaffen, öffnen wir Türen zu neuen Möglichkeiten und Perspektiven – nicht nur für unsere BewohnerInnen, sondern auch für ihre Familien. Jede Tür, die wir öffnen, ist eine Einladung, das Leben aktiv zu gestalten und weiterzugehen – mit Vertrauen, Selbstbestimmung und der Unterstützung, die jeder Mensch verdient. Es sind die kleinen und großen Chancen, die das Leben verändern und uns allen neue Wege aufzeigen.
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